Mann mit Buch – Depression begegnen

Die Grundpfeiler auf Ihrem Weg zur Genesung bilden die medikamentöse Behandlung und die Psychotherapie.

Es gibt jedoch auch weitere Dinge, die Sie selbst zu einem erfolgreichen Behandlungsverlauf beitragen können.

Wir möchten Sie, falls Sie an einer Depression erkrankt sind, mit anregenden Tipps für Ihren Alltag so gut es geht bei Ihrer Genesung unterstützen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie nach und nach in Ihren Alltag zurückfinden und Ihr Leben wieder unbeschwert genießen können. Das bedeutet nicht, dass Sie alle Tipps davon umsetzen müssen – es ist vielmehr ein Denkanstoß. Suchen Sie sich einfach zwei bis drei Aktivitäten aus, die Sie gerne einmal in Ihrem Alltag ausprobieren möchten.

Das können Sie für sich tun

  • Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf mit festen Aufsteh-, Essens- und Schlafenszeiten.
  • Stehen Sie regelmäßig früh auf, auch am Wochenende.
  • Überfordern Sie sich nicht: Freuen Sie sich über kleine Erfolgserlebnisse und stecken Sie sich vor allem am Anfang keine zu hohen Ziele.
  • In schweren Zeiten ist freundschaftliche Zuwendung vielen Menschen eine große Hilfe. Pflegen Sie Kontakte: Es muss ja nicht immer eine Verabredung sein, oft ist schon ein nettes Gespräch mit dem Kollegen oder Nachbarn wohltuend.
  • Wenn Sie anfangen sich regelmäßig zu bewegen, kann Sport nachhaltig Kummer und Sorgen vertreiben. Zudem fördert Sport die eigene Gesundheit – Beweglichkeit, Fitness und Konzentration werden gestärkt.8 Hierbei ist es völlig egal, ob Sie walken gehen, joggen oder sich aufs Rad schwingen. Es gibt eine unendlich breite Palette an Möglichkeiten, aus der Sie wählen können. Einfache Gymnastik- oder Turnübungen können auch von Zuhause ausgeübt werden.

Tipp: Starten Sie mit ein bis zwei dreißigminütigen Laufeinheiten (Walken oder Joggen) und steigern Sie mit zunehmender Übung Tempo und Dauer. 

Leben lieben lernen – hilfreiche Alltagstipps

Suchen Sie sich ein Hobby:

Es ist hilfreich im Alltag Dinge zu tun, die Ihnen Freude bereiten. Überlegen Sie, was Ihnen Spaß macht oder früher gemacht hat: Chor, Kochkurs, Tennis, Fußball oder Tanztreff? Mögen Sie Handarbeiten oder wollen Sie vielleicht nebenbei eine andere Sprache lernen? Es gibt sicher etwas, dass Ihnen gefällt – und eine regelmäßige Freizeitbetätigung strukturiert den Tagesablauf. Starten Sie mit ein bis zwei dreißigminütigen Laufeinheiten (Walken oder Joggen) und steigern Sie mit zunehmender Übung Tempo und Dauer.

Tipp:

Wenn Sie Handarbeit und Basteln mögen, gibt es zahlreiche Do-it-yourself-Videos auf Youtube.de 

Soziale Kontakte

In schweren Zeiten ist freundschaftliche Zuwendung vielen Menschen eine große Hilfe. Pflegen Sie Kontakte: Es muss ja nicht immer eine Verabredung sein, oft ist schon ein nettes Gespräch mit dem Nachbarn oder mit dem Postboten wohltuend.

Yoga und Meditation

Was wie ein aktueller Trend wirkt, wird bereits seit mehreren tausend Jahren praktiziert. Achtsamkeit, Innere Balance und Selbstfindung – damit beschäftigt  sich die jahrtausendalte, aus Indien stammende Lehre des Yoga. Die Meditation ist eine unterstützende und spirituelle Praxis, um den Geist zu beruhigen und sich innerlich zu stärken. Wenn Sie gerade eine sehr depressive Episode durchleben, kann eine Meditation helfen, Stress abzubauen und zu entspannen. Wenn Sie sich für das Thema interessieren, finden Sie reichlich Lektüre und Videos im Internet dazu. Zudem gibt es beispielweise auf Spotify auch Podcasts mit geleiteten Meditationen. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!

Bücher und Podcasts

Egal für welches Thema Sie sich interessieren – es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten mehr über ein Thema zu erfahren und neue Dinge kennenzulernen. Beim Lesen kommen Gedanken zu Ruhe, die sich vorher ungebremst im Kreis drehten. Wenn Sie sich nicht konzentrieren können, schaffen Sie sich eine ruhige Atmosphäre, zünden sich eine Kerze an und kochen sich eine Tasse Tee dazu. Wenn Sie das richtige Buch gefunden haben und sich bewusst die Zeit zum Lesen nehmen, werden Sie sehen, dass Ihnen die Konzentration während des Lesens besser gelingt.

Wenn Sie keine Konzentration finden, sind Podcasts eine tolle Alternative.

Tipp:

Suchen Sie sich einen spannenden Podcast. Diese bewussten 45 Minuten können Sie beispielsweise anstatt Lesen in Ihre tägliche Routine einbauen.

Austausch mit Weggefährten

Ein Austausch mit Gleichgesinnten, die ebenfalls an einer Depression erkrankt sind, ist oftmals Balsam für die Seele. Sie können Erfahrungen austauschen, Fortschritte bekunden und vielleicht sogar neue Freundschaften schließen. Hier finden Sie zwei mögliche Beispiel-Foren für einen Austausch:

Diskussionsforum Depression
https://www.diskussionsforum-depression.de/

Depression Diskussion
https://www.depression-diskussion.de/